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Lernt mich lieben - Vol. 4

by Lea-Won

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1.
Ikar 03:03
01. IKAR. (Beat: defoos). (Angefangen auf defoos-Beat "Ikar" am 10.10.2011; fertig geschrieben am 6.2.2012) "wer an gott ernsthaft glaubt, ist komplett bescheuert,
ich kratz die letzten cents zusammen, denn die welt ist teuer" - 
aber das ist nur ne metapher, denn von geld hab ich genug.
seitdem mein vater starb hab ich genug. ////
und es muss nicht lang reichen, denn ich leb in den tag - 
ich lebe den tag und nach der nächsten nacht lege ich nach - 
lade dann nach - die nächste patrone im lauf - 
halte die flasche voller Stunden an die Schläfe, um mich damit aus dem Koma zu saufn - ////
aber das ist nur ne metapher, denn von der Welt hab ich genug - 
und nachdem mein vater gestorben war, las ich ein buch - 
hab die seiten (zerissen, sie) gefaltet, zu einem segel aus blättern - 
einem boot aus baumstämmen um damit ¸ber die meere zu rennen - ////
um die welt zu verändern, den horizont zu verschieben - 
ich puste mit voller kraft die luft aus meinen lungen wenn mich die wolken nicht lieben - 
und wenn die Luft nicht dazu reicht, dann dreht sich (unter mir) die Welt von alleine - 
Gott fliegt mir als Wasser entgegen, (holt mich hier raus) und ich geh auf die Reise - ////
2.
3.
03. JEMAND STIRBT. (Beat: DJ Geraet). (Mehr als die letztlich aufgenommenen Textanteile geschrieben am 29.9.2013, abends, auf den Beat "Mökki Business" vom "Sampo"-Instrumental-Album von DJ Geraet. Minimale Änderungen am 30.9. und am 4.8.2013) jedes MAL wenn du weg bist - hab ich angst, dass jemand stirbt - ... 
du warst in afrika - als mein vater starb - 
weißt du noch, für mich war alles klar - 
für mich war alles gut - ich wusste:
wenn s sein muss, folg ich dir bis nach kamerun - //// 
bis nach mali, bis in den senegal - 
doch ich bleibe erst noch da - bis ich meinen Vater beerdigt hab -
während er hier sterben kann - würdest du weg sein, doch wir wären zusammen, trotz allem - //// 
__und weil ich WUSSte, dass ich es feiern kann - 
__egal, welchen Fremden DU auf deiner Reise trafst - 
weil ich das für was besondres hielt - 
und ich es feiern konnte, egal, wen du sonst noch liebst - //// 
mit wem du sonst noch liegst -
mit wem du schwitzt - mit wem du spielst - 
weil ich es dir gewünscht habe, wenn du DICH verliebst - 
weil ich es so spührte, das war alles IN uns drin - //// 
und deine briefe von weit weg, sie kamen nicht an -
zwischen der scham und der angst hast du sie fallen gelassen - 
das diktiergerät, mit deinen geschichten und worten - 
hat dir (wohl) jemand geklaut, zwischen den orten - //// 
an denen du alles warst, in denen du mich vergaßt - 
verwischt, wie deine spuren im sand - 
du bist zurück gekommen, doch kamst bei uns nicht mehr an - 
seitdem verfolgt mich dieser fluch, der mir sagt - //// 

du bist rumgefahrn, als meine mutter starb - 
irgendwo getan, was du so machst, mit andren musikern - 
für mich war alles schlecht - ich wusste: 
egal, wie sehr ich es vergess - irgendwie geht das nicht weg - //// 
und meine sms - als meine mutter fast schon nicht mehr war - 
hat dich gefragt - wo bist du grad - 
ich war im krankenhaus, es fiel der erste schnee - 
ich war nicht allein, doch wusste etwas fehlt - //// 
Diese Gefühl von damals, das mir gesagt hatte -
es täte weh - doch es wär okay - 
jetzt ist nichts mehr okay - was soll ich dir noch sagen -
wenn du auf einmal wieder da bist - und dann mit mir verhandelst - //// 
jetzt ist nichts mehr okay, was soll ich DIR noch sagen? - 
wenn du zurück kommst, und dann mit MIR verhandelst - //// 
du wolltest mich vor deiner Reise schon wieder mal treffen - 
wie kann ich deinen Lügen noch helfen? - Du bist eine Fremde - 
die ICH nicht mehr kenne - die ich nicht mehr LIEBen kann - 
wie viele Fremde warn in dieser zeit - mit DIR zusammen? - //// 
wie kann ich das noch feiern, was du NICHT mehr bist - 
was du wohl niemals warst, doch wofür ICH dich hielt - 
wie ich niemand mehr sein will, in den du DICH verliebst - 
denn was sowas aus uns machte, ist jetzt IN mir drin - //// und sagt: 
jedes mal, wenn du weg bist - hab ich angst, dass du dich verliebst.
jedes mal, wenn du weg bist - hass ich mich dafür, dass ich nicht will, dass du dich verliebst - 
jedes mal, wenn du weg bist - hab ich angst, dass du dich verirrst - 
jedes mal, wenn du weg bist - hab ich angst, du findest nicht mehr rechtzeitig zurück zu mir - ////
4.
5.
05. SKLAVE DES REIMS. (Beat: Harry Crotch) (Am 14.12.2013 aus verschiedenen Notizen zusammengetragen und auf verschiedene Beats probiert.) natürlich reimt sich hier Welt auf Geld -  aber noch viel besser - Gesellschaft - auf Selbsthass -  und der Geldsack - auf die Weltmacht -  und der Gesellschaftsvertrag - auf den Wehrmachtsetat - //// 4 natürlich reimt sich Haus auf Maus -  aber auch der richtige Hausbesitz - auf Verkaufsaussicht -  und die Hausverwaltung - reimt sich gerne auf Mausefalle -  (doch) diese Reime werden zum Problem des Taugenichts - //// 8 hier reimt sich Bürgerstatus - auf Asylbefragung -  und Triggerwarnung - auf Fickerfahrung -  natürlich reimt sich Selbstbestimmung auf Gefängnisstürmung doch komischerweise auch auf Raketenstützpunkt. //// 12 logischerweise Hungerlohn - auf Butterbrot -  und Stundenlohn - auf Hungersnot - das ist nicht ungewohnt -  Sexarbeit - Ehestreit - Penisneid - Migränenleid -  Babyschrei - auf Aletebrei und pflegeleicht - //// 16  warum reimt sich pädophil - auf Playmobil? -  aber klar: fameverliebt - passt gut zum Majordeal -  hier reimen sich Hauptschulabschluss und Rauschmittelsucht -  aber genauso Schauspielberuf - auf TV-Risiko - //// 20  und all die Bestandteile dieser Schönheitschirurgie -  reimen sich halt leider auf Verblödungsindustrie -  Urlaubsziele - reimen sich ganz gut auf Suchmaschine - doch leider nur gutverdienend - auf Cuba Libre - //// 24 Aktienkurs - reimt sich perfekt auf Massenmord -  und für manche Lagerort - auf Abtransport -  Hier reimen sich Fluchtwege - auf unechte Grundrechte -  und Schutzweste - ironischer weise auf Gutmenschen - //// 28 hier reimen sich - Polizeibeamte und Streifenwagen -  auf Schmeißattacken und Schweinebraten? - (einfach machen)  Fata Morgana - auf Abrakadabra -  Sparkassenbanker - auf Staatshaushaltsantrag - //// 32 
Warum reimt sich das, was sich reimt?  Warum fällt es mir ein?  Bin ich ein Sklave des Reims? Und wie kann ich mich davon befrei'n? Am Ende ist das alles nur Eins -  Warum reimt sich das, was sich reimt?  Warum, wo und weshalb setz' ich es ein? Bin ich ein Sklave des Reims? Und wie kann ich mich davon befrei'n? Am Ende ist das alles nur Eins -  hier reimt sich von Ballerspiel - bis zur Schachpartie -  zu vieles auf Apathie - und damit auf Abschiedsbrief -  Evolutionstheorie - auf Ohnmachtsgefühl -  und Komapatient - auf Atomwaffenrecht - //// 36 hier reimt sich Zeitarbeiter - perfekt auf Einheitsfeier -  und auf den Einheitsbrei - des Alltagsschleiers -  Doch wieso reimt sich Führerschein - denn auf Bürgersteig -  und wieso Gerichtsurteil - auf schwindelfrei? - ////  40 klar zu verstehen: Marketingregeln - auf Plattenverträge -  ein Arbeiterleben - inklusive einem Sklavenbenehmen -  Satisfaction - Existenzen - auf Trendsportaction -  doch genauso auf Gefängniswärter - und Menschenhändler - //// 44 Hier reimen sich Rauchverbot - und Pausenhof - klaustrophob auf autonom -  und warum reimen sich all meine Sätze und Strophen meiner Texte und Flows - am Ende doch nur - auf Revolution? //// 48 natürlich reimt sich Dronenprojekt auf Drogenversteck -  und beides zusammen so gut auf oktoberfestzelt -  hier reimt sich Fallschirmspringer - auf Alquaida -  nicht umsonst auf Heimatliebe - auf Kleinkalieber - ////  hier reimt sich Absatzmarkt - auf Taliban - und Klassenkampf -  und am Ende dieser Kette steht dann halt das Arbeitsamt -  wahrscheinlich reimt sich sogar Heroin - auf Geldverdien -  aber warum Tellermin‘n - auf Halloween? - ////  hier reimt sich Hausfrau - auch auf - kaufrausch -  und Shoppingcenter - leider halt auf Mobbingtäter - selbstverständlich reimt sich Aerosolpiece - auf Gefängnisverließ -  aber wieso auf Hegemonie? - //// warum reimt sich meine Syntax - auf HipHop -  warum reimt sich sogar Stickstoff - und Schicksal - auf HipHop -  ich reime Anti-Alles - auf Halligalli - Partisanen -  und auf Rambazamba - Panorama - ha //// 
6.
06. STROEME, mit Stanman. (Beat: defoos). (LW-Strophen am 26.6., um 2 uhr nachts, auf einen anderen beat als den der endgültigen album-version) beschwer dich nicht über mein' flow -  mein flow, ist so, wie meine worte es zulassen - 
eigenwillig - dreizehnsilbige - reime zähl ich - ab und zu ab daran, wie sie sich weiterbilden - ich bin eingebildet - aber nur, wenn du nicht daran glaubst, dass es mich gibt -  das ist verrückt, wie dein bild von der realität -  frag du dich ruhig weiter, was die gema dir bringt -  beschwer dich nicht über mein' flow, beschwer dich lieber über den beat -  mein flow ist wie das leben, geh deinen Weg, aber: im Leben läuft so manches manches mal schief -  und läuft über den Rand, ich sprenge den Rahmen -  während die anderen typen rappen, hängen sie am - bildrand fest, ich mach jetzt - freejazz-parkour lauf, während sich die andern am geländer festhalten -  schau ich tanz auf dem teppich, auf dem die anderen salutieren -  und manchmal tanz ich auf allen vieren -  und manchmal mach ich die saltos wirklich -  und manchmal täusch ich sie an.  die standard-rapper benutzen die beats als ein korsett - ich schneid die scheiße auf, und breche die mode -  während andre meistens langweilige standardscheiße aneinandereimen versetze ich Noten -  lass sie ins leere laufen, spiele damit -  experimentier-freundliches - silbengewitter - widerspenstig -  wenn das zu viel für dich ist - verzieh dich doch wieder zurück ins gebüsch -  ich zerschneide die hecke, bastel daraus was vierblättriges -  ihr wollt, dass ich standard flow, auf einem standard beat -  ich flow wie ich bin, anders als ihr -  ihr wollt, dass ich standard reim, in einem standard schema -  ich reim wie ich bin, nicht wie jede - //// und trotzdem auch nur mit den worten, die diese sprache mich lehrte -  ein ergebnis all ihrer wünsche, all ihrer härte -  und ich reim nicht wie jeder, aber jeder hat einfluss auf mich -  kein mensch ist unendlich und ständig eigen-ständig - //// ihr flowt wie wasser in einem künstlisch begradigten fluss -  schön flüssig, vorhersehbar, aus einem guss -  siehst du wie ich flow? wie ein bach durch die wüste -  wie wasser, das über - alles hinüber - geht, was sich ihm bietet - //// wie tropfen eines unwetters, die zu einem reißenden strom werden -  hinunterbrechen, zusammen wachsen, weiter als strom schwemmen -  gegen den strom, ein unterirdischer strudel,  der das wasser abfließen lässt, in einen tief liegenden brunnen - //// ich flow wie ich mich fühl, manchmal so, manchmal so, ich flow, wie das Leben läuft, manchmal so, manchmal so... //  STANMAN: Lass dich nicht über meinen Flow aus Ich lass einfließen, was ich gerade für mein Wort brauch Standardrapper zählen zwei und vier im kleinkarierten Hemd mit Holzfäller-Flow, ich bin nicht so drauf //// Wie jeder es gern hätte, ich ver-setze, Rapheads ins Staunen Mein Flow ist manchmal lässig, baumelnd Manchmal per-fekt, präzise, so dass ich wenn es Sinn macht, jede Snare treffe //// Beschwer dich nicht über meinen Flow Beschwer dich über  Rapper, die den Beat siezen Ihm hinterherlaufen, ich duze und begleite ihn wir sind Vertraute, weil sie den Flow nicht peilen, schieben - sie Krisen //// Und auch mein Flow bringt eine Message, du musst bloß die Message kapieren, Stanman rasiert diesen Beat - bei anderen wär es manchmal Schwachsinn Denen lass ich einen Afro wachsen ////
7.
07. GEFAHRENZONEN, mit Refpolk. (Beat: Process Beats) (Geschrieben auf den Beat "Beauty Raw" von Process Beats, am 26.6.13, nachts um ca 2.30h. Die Feature-Strophe wurde irgendwann in Berlin geschrieben. Auf Refpolks Anregungen wurden die Teile der ersten Strophe noch umgestellt und Details daran geändert, außerdem noch die Bridge am Ende gemeinsam entwickelt.) LEA-WON: 
ich bin gefährlich für dich -
wenn du ein messer zu haus hast -
und es mit nimmst, und es auspackst -
pass auf, mann - sogar bei faustkampf - //// 
ich benutz meine rechte - renn gerne
schnell weg, ruf die polizei und kenn echte
anwälte, die dich ganz schnell mal an-klagen -
straftaten bestrafen lassen - //// 
_ ich bin gefährlich für dich,
_ wenn du sagst, dass du ne Frau hast -
und auch, dass - du auf sie aufpasst -
denn das ist für dich das, was einen Mann ausmacht - ////
 wenn du Angst hast, ich könnte mich für sie
interessieren - sie könnte sich in mich
verlieben - tja, kann passieren -
ich wünsch dir trotzdem alles: Liebe - ////

 ___ gefährlich für dich -
jeder hat seine waffen, pass auf in der schlacht -
___ gefährlich für dich -
jeder hat seine waffen, wissen ist macht - //// 
ich bin gefährlich für dich -
wenn du unbedingt arbeit brauchst -
um dein Leben geregelt zu kriegen,
ich weiß: hartz4 reicht nicht allen aus - //// 
ich bin ein kontrahent, ich komm dann schnell -
mal mit einer mappe voller eloquenz,
zeugnisse sprechen eine deutliche sprache,
ich hab nicht viel gelernt, aber war auf dem gymnasium - ////
 und bei manch einem job, gibt es nur einen platz -
oder sie tun so, als wäre nur einer da -
oder sagen dir, machs billiger,
sonst mach ich das halt - ////
 weil ich zum glück nicht so viel
geld brauch, und weil ich von den resten meines
vaters noch genügend hab -
tja... //// 
REFPOLK: wir sind gefährlich für uns
- wenn du meine Texte kennst
du sie feierst, weil du für die Message kämpfst
du dich darin wiederfindest - Zeckenrap
- wenn du nicht vom Menschen trennst
du vergisst - ich bin kein perfekter Mensch
du mich triffst - ich bin kein perfekter Mensch
gefangen zwischen Widersprüchen - echter Mensch
- wir sind gefährlich für uns
- wenn du weißt, wie ernst ich's mein
such' Alternativen zum Mann - sehr bereit
hör' dir zu, wenn du es möchtest, lern' dabei
- wenn du glaubst, es wär' so leicht
Illusion - ja, du fällst da gern drauf rein
du mich triffst - ja, ich fall' da gern drauf rein
gefangen zwischen Widersprüchen - ernstgemeint 
Bildung - kann Macht sein - Sprache - kann Macht sein -
Benehmen - kann Macht sein - Status - kann Macht sein -
Die Bühne - kann Macht sein - Skills - können Macht sein
hier gemachte Geschlechtlichkeit - kann Macht sein 
Wie geh'n wir mit (der) Macht um?
Wie setzen wir (die) Macht ein?
Wie verstehen wir Macht?
ohne einverstanden zu sein.
8.
08. POLITISIERT, mit Koljah. (Beat: Ju.Soul) (geschrieben am 6.10.13, um ca 18 Uhr, ohne speziellen Beat. Am 7.10. noch acht weitere Takte für eine dritte Strophe geschrieben, aber dann weggelassen. Umgestellt und umstrukturiert bis 21.1.2014 // Die Feature-Strophe wurde irgendwann in Düsseldorf geschrieben.) politisiert wahrscheinlich schon durch die ersten Schritte -  Anfang Achtziger, Kalter Krieg, (meine) Eltern: sehr politisch -  und Tschernobyl ist - gar nicht mal so weit weg -  Friedensmärsche, Mieterproteste, zwischen Ost und West - //// politisiert durch konflikte bei uns im Kindergarten -  Doktorspiele, zum Jungen werden, Ritterschlachten -  politisert durch jeden Typen, der -  mich gefragt hat, wo kommst du mit deinen Schlitzaugen wirklich her? -//// politisiert durch die umstände in denen wir hier vegetiern -  schau hin und sieh, wie die Menschen auf ihren Wegen irrn -  politisiert durch genua. G8-Gipfeltreffen -  nicht mitgefahren, doch ich lernte das durch die Videos kennen - //// politisiert durch meine Mutter, die mir (solche) Bücher gab -  so dass ich von Malcolm x und Mumia las -  politisiert durch die Biographien in den Büchern - immernoch: "By any means necassary", und "Free Mumia!" - //// politisiert durch die ersten Demos gegen Nazis -  Polizeikontrollen. Und merken, wo am Ende dieser Staat steht - durch Geflüchtete Menschen, sans papiers in Paris - durch diese Art der Demokratie - //// (politisiert durch "Fear Of A Kanak Planet" -  Hiphop-Partisan - verdammt, wir sind das Erbe - ) politisiert durch den Bildungsstreik -  richtungsweisend - mit dabei - zu sein, verdammt, ich bild's mir ein -  politisiert durch diese trotzkistische Gruppe -  die meinen Blickwinkel schulte - //// selbstverständlich mach ich politischen Rap -  Kommunikation, Kritik und Effekt - ...politisiert politisiert durch Rapmusik - wie von Mr Lif - der auf sei'm Konzert verriet - dass "classism the real issue" is - politisiert durch Freundeskreis, ich legte mein ohr -  auf die Schiene der Geschichte, stell dir ma vor - //// politisiert durch Mos Def, Talib Kweli -  Saul Williams, Sage Francis, Immortal Technique -  politisiert durch Stefan, und durch das Kombinat -  vieles war nur ein erster Versuch, doch das war's - //// ...was politisiert dich? ist es die Krise?  die du kaum spührst, nur durch die BILD und die sprüche - über die griechen?  sind es reportagen über Geflüchtete Menschen, ist es Fukushima,  ist es ein Lied, oder ein Buch darüber?  sind es die Drohungen, und deine Verweigerung -  oder dein Bekanntenkreis, zwischen Depris und Vergewaltigung? -  was auch immer es ist - wenn es dich trifft -  und du die Verhältnisse (/Gesetze hier?) kennst - merkst du, wie politisch das ist - KOLJAH: ...durchs Elternhaus: Hausbesetzer, Autonome -  Demonstrationen, rassistische Pogrome -  Dritte-Welt-Laden, Bioladen, Kinderladen - Slime, Hosen, Scherben. Punks auf der Kiefernstraße - //// Gefangene aus RAF und Widerstand - Fahndungsplakate, Stadtguerillakampf -  Anarchist Academy, Dead Prez. Antifa -  Karl Marx. Dann war die Bahamas da - ////
9.
09. LEERSTAND UND KNAPPHEIT, mit Crument. (Beat: Ju.Soul) (Geschrieben am 16.11.13, um ca 2 uhr nachts, auf den Beat "Alarm" vom "Odds+Ends"-Instrumental-Album von JuSouL. Die Feature-Strophe wurde irgendwann irgendwo geschrieben.) wir nehmen uns fläche zum Leben, gerade dann wenn uns die verhältnisse quälen. in denen die häuser denen gehören, die sie nicht bewohnen,  und die die in ihnen wohnen kaum genug lohn kriegn -  um sich den wohnraum zu leisten, und ohne zu leiden  hier einfach weiterhin leben und in den wohnungen bleiben -  die polizei und der Staat helfen dabei dem der sagt -  er hätte einen Vertrag, der besagt, hier hätte jemand nicht für die Leistung bezahlt -  diese Leistung, über die die, die sie mal erbracht habn,  längst nicht mehr selber verfügen, weil man sie schon  dafür bezahlt hat - für ihre arbeit -  und jetzt nur noch jemand da ist, die Miete eintreibt -  wir nehmen uns fläche zum Leben gerade dann wenn die Verhältnisse denen - denen die gesetze hier dienen - immer noch die Gelder zuschieben -  wir sind bereit, die Gesetze neu durch unsere eigenen Hände zu schmieden -  bis die Güter nicht mehr dem Markt, sondern den Menschen genügen.  bis wir selber bestimmen, wer unter welchen Bedingunen _ die häuser hier baut und wir sie uns selber vermieten -  bis wir den Leerstand besiegen -  zu wenig Lohn, zu wenig Bafög, Eltern arm. was dann?  schufa eintrag, WG casting, provision. was dann?  falscher name, falscher pass, gar kein pass. was dann? mahnungen, entmietungen, häuserkampf. was dann?  CRUMENT: Wohnraum ist Ware, der Tauschwert ist das, was zählt. Wir wollen wohnen, doch Anlegende wollen Zaster seh'n. Der Kampf dagegen, heißt: Kampf gegen Wohnungsnot. Zusammenhänge erkennen: Miete, Lohn und Brot. Organisiert Privatisierung bekämpfen! Den Widerstand auch in Betrieben entfesseln! Diskriminierung verhindern! Studis, Reservearmee, Non-Citizens und Eltern mit Kindern. Wohnungsbau und leere Häuser müssen endlich verstaatlicht werden. Nicht vom Markt und Bossen kontrolliert, sondern von den Arbeitenden. Genug Geld zum Fresse, genug Platz zum Leben. "Von der Uni zur Fabrik!" - das ist uns're Politik. Denn der Kapitalismus kann diese Probleme nicht lösen, weil in ihm Besitzende weiter anlegen müssen. Diese Knappheit ist künstlich. Wir stellen die Welt vom Kopf auf die Füße!
10.
10. METROPOLPHANTOM, mit Koljah (beat: Dakta) (Geschrieben am 11.4. und 15.11.2013, auf verschiedene Beats ausprobiert und probeweise aufgenommen. Die Feature-Strophe wurde irgendwann in Düsseldorf geschrieben.) 
   ich leb in dieser stadt, so als leb ich nicht hier - so als hätte meine tochter keinen vater, den es noch gibt - der sie so liebt - dass er denkt, dass er sie auf diese weise hier besser nicht sieht - ////  ich leb in dieser stadt, so als leb ich hier gar nicht - oft kommts mir so vor, als ob mich kaum jemand noch wahrnimmt - die menschen laufen an mir vorbei, bewegen sich statisch - statistisch gesehen, ähneln sie plastik - ////  ich leb in dieser stadt, so als rapp ich hier nie - dabei gehör ich hier zu den 8 besten MCs -  trotzdem steh ich selten auf bühnen -  irgendwie verscherz ich s  mir hier - das ist dann wohl demokratie - ////  ich leb in dieser stadt, so als hätt ich hier was zu tun -  doch am ende des tages merk ich, das ist mir nicht genug -  um hier zu bleiben, erfinde ICH eine Flucht -  ich schlage die Zeit tut, doch eigentlich bringt sie mich um - (den Verstand) ////  ich leb in dieser stadt, so als wär ich schon tot -  fühle mich nicht grade fantastisch, eher phantom -  ich lebe hier nicht, ich sterbe hier schon -  irgendwie schlagen mein flow und mein herz nicht synchron - ////  KOLJAH: ich leb in dieser stadt als hätt ich träume und visionen
ich lebe hier als wär mein bester freund niemals gestorben
ich leb in dieser stadt als ginge es mir gut
als hätt ich kein problem mit alk und im inneren noch wut ////
ich leb in dieser stadt als würd ich immer noch kiffen
diese stadt is so traurig, ich mach immer noch witze
ich leb in dieser stadt als wär ich nie verlassen worden
und die frau die ich jetzt liebe würd mit mir zusamm’n sein wollen ////
ich leb in dieser stadt als wär mein umfeld intakt
als hätt ich spaß an dem was ich mach in der stadt
ich leb in dieser stadt als ob ich hier alleine wär
als wär niemand den ich kenne in der klapse eingesperrt ////
ich leb in dieser stadt als würd ich gerne hier leben
als würds mir irgendwas geben nachts hier die sterne anzusehen
ich leb in dieser stadt, vielleicht sterbe ich hier auch
bis dahin stell ich mir die frage: wer holt mich hier raus? ////
11.
12.
Slalom 02:51
12. SLALOM (Beat: defoos) (Irgendwann angefangen zu schreiben. Verbessert und zweite Strophe geschrieben am 8. und 11.8.13 auf den defoos-Beat "you and me". Minimale Verbesserungen am 16.2.14, beim Aufnehmen. Die Hook wurde Ende Juli 2014 spontan noch zusätzlich geschrieben/aufgenommen.) zu wissen, dass es nicht so einfach ist -  wie sie es zeigen, doch dennoch dann noch weitergeht -  ...solange wir noch etwas kraft haben -  oder sie zusamm' sammeln - aus dem Altpapier.  alte pläne, taube hände, eine neue welt -  entstanden aus den Geschichten, die wir noch als Träume kenn -  die schlechten, die guten, die echten, die falschen -  die verfälschten. Unser pech, was sie bedeuteten -  unser Glück, was sie bedeuten könn' -  wie wir die Fehler suchten, als wir noch stolperten -  die Erneuerung eines Augenblicks, der sich an wolken hängt - und aus der Sonne fällt -  und du sagst mir, ich soll klar komm -  ich sag dir, das war s schon -  du sagst mir noch, ich soll klar komm -  ich frag dich: weißt du noch? Slalom.  [du schüttelst mich - mal vor, mal zurück - mal rechts, mal links - dort hin, wohin wir springn - und ich schüttel dich...] zu wissen, dass es weiter schwierig bleibt -  denn das ist nicht mehr deine kindheit, das ist die Wirklichkeit -  --- solange wir noch etwas anpacken -  durchblätter ich das Altpapier, bevor ich es zerreiß -  deine Briefe, taube Hände, eine alte Welt -  entstanden aus dem, wohin wir wanderten -  die Knoten, die Wege, die Klippen, die Sprünge.  Unser Pech, wie wir mit dem Glück verhandelten -  unser Glück, was das bedeuten kann -  wie wir noch da sind, so ohne Neuanfang -  die Aufgabe einer Vergangenheit, die sich in  Häute/Heute krallt, bis wir in der Sonne tanzen -  ------------------------------------------------------------------
13.
13. MORGEN MORGANA, mit Jonesis & PerQuist (Beat: defoos) (LW-Strophe geschrieben am 24.6.13, nachts um 1 uhr, auf einen anderen beat als den der album-version. Die Feature-Strophen wurden nach und nach irgendwo geschrieben.) ich komm aus dieser generation, die keine generation ist -  es ist schon komisch - aber so isses -  leute wie wir, die dachten: wir bekommen niemals kinder -  weil: schau dir die welt an, und das wird noch schlimmer -  außerdem: wie sollen leute wie wir kinder ernährn -  wenn wir uns als erwachsne immer noch wehrn -  werden, dagegen endlich richtig arbeiten zu gehen -  zumindest nach diesen regeln - dieses verdammten systems -  denn: wie willst du da für jemand anderen sorgen? -  guten morgen, zukunft, vergangenes morgen -  schau in die geschichtsbücher, des war alles schon da -  entwicklung, faschismus, wer erfand dazu das rad? ha? - und jetzt bin ich vater - und jetzt ist es klarer -  das morgen war schon immer eher eine morgana -  dramatisch wie theater, theatralisches drama -  wer hat das jacket für den scheck und wer das bargeld für den barmann? - JONESIS:
Ich komme aus ner Generation, die nicht meine ist. Alle meine Homies kennen das schon, und leiden mit. Wenn ich sag, dass gegen den Strom nicht einfach ist, und mich fühl als ne Lebensmission gescheitert ist, nicht dass ich eine hätte mein Sohn, ne, leider nicht, ist es vielleicht ne Kettenreaktion, und jetzt erreicht sie mich, doch ich versuch die Nerven zu behalten wie wissen, auch wenn ich weiß, sterben tun wir alle, wir müssen. Doch wenn ein Abschied näher rückt, bin ich so bös'. Aber wenn einer ein Baby kriegt, bin ich versöhnt. Doch so ein Kind wird langsam erwachsen. Und es beginnt, sich Gedanken zu machen. Und wenn mir meins einst Fragen stellt, wie der kleine Prinz, will ich ihm was sagen könn', was ihm weiterhilft. Denn so viele Barmänner und Jackettträger suchen nach nem Sinnspender, doch finden nur Geldgeber (so isses). PERQUIST:
Diese Generation generiert generell für mich nicht das, was ich mir von ihr erwarte. Weder Worte noch Taten. Weder was wo man sagen könnte: diese Generation versucht zumindest, eine Identität zu haben, es fehlt an Namen und an Persönlichkeiten, die das Gewöhnliche meiden, harte Fakten nicht nur schön umschreiben und somit nur Teil des Problems sind sondern auch ne Lösung zeigen. Doch das sind nur Phrasen, die ich mir grad ausgedacht hab. Weil ich mir selbst nicht eingestehen will, dass ich selbst noch gar nichts gemacht hab. Ich bin auch nur einer von vielen und somit nicht anders als die ganzen andern, ich könnte zwar ständig nur meckern und jammern, doch das wär doch auch nur ein weiteres klammern, an all die Probleme die mir so begegnen, ich würde mich lieber ein bisschen weniger schämen für das was ich jeden Tag so nicht tu, ich steh im Schatten auch wenn ich nach dem Licht such, was ich bin das bist du, gemeinsam sind wir für nichts gut, wir sind tanzende Affen und trinken den Schnaps, wanken hinein in das Morgengrauen, wir können doch noch zurückblicken, also warum sollten wir dann nach Vorne schauen? Guten Morgen, Morgana, schön, dass du da warst. Durch deine verschwommene Brille, seh ich die Welt wieder etwas klarer. Ich hoff wir sehen uns bald wieder in diesem Theater. Jetzt schnell das Scheckheft ins Jacket, das letzte Bargeld geht an den Barmann.

about

(ausführliches Tracklisting mit Beat-Credits etc.: siehe weiter unten)

________E-MAIL KONTAKT_____________
(Fragen, Antworten, für Live-Auftritte):
Lion_muc (AT) yahoo(.)de

________ÜBER DIESES ALBUM (und auch sonst so mal)________

Das hier sind die ersten neuen Lieder seit über 2 Jahren, die es von mir jetzt gesammelt zu hören gibt. So viel Zeit verging in den letzten 10 Jahren zwischen keiner meiner (meist inoffiziell, hauptsächlich in Dateiform im Internet selbst vertriebenen) Releases.
Das hat nicht nur damit zu tun, dass meine Eltern in recht kurzer Zeit nacheinander starben, sondern vielleicht auch damit, dass ich vieles schon gemacht habe, mit vielem davon auch zufrieden war (wenn wir mal von der technischen Umsetzung mancher Aufnahme- und Abmischprozesse absehen), außerdem mit dem Studium eigentlich schon fertig bin, und mir zwei mal bis drei mal überlege, was und wie ich noch sagen will und muss, oder ob ich mich wieder mehr darauf konzentrieren will, doch noch mal auf Beats, die ich selbst gemacht habe (statt nähere und entferntere Bekannte von mir), etwas zu erschaffen.

Ich mach das, seit ich so ungefähr 15 Jahre alt bin. Ist schon lange her. Rap war für mich immer verschiedenes gleichzeitig - Tagebuch, Flugblatt, Manifest, ordnende selbsttherapeutische Arbeit, Kommunikation, Spiel und Experiment mit Sprache, Erwartungen, Verständlichkeiten. Für mich galt immer, dass ich mit Hilfe eines Pseudonyms agiere, dabei aber keine Kunstfigur kreiere, kein Image bediene, welches mich auf eine bestimmte Aussage oder inhaltliche Richtung beschränkt, sondern mir einen Umhang kreiere, der mich schützt und mich befähigt zugleich; ich nannte mich damals Lea-Won („Lee One“), in Anlehnung an meinen bürgerlichen Vornamen, und weil ich damals schon einen Namen wählen wollte, der nicht eurozentrisch oder gar auf bestimmte Art und Weise deutsch ist, sondern darüber hinausweist, das Gefühl, dass ich mich in meiner sozialen Umgebung damals (wie heute) nicht wirklich dazugehörig fühle, widerspiegelt. Außerdem fühlte ich damals neben Einflüssen meiner politisch seit den frühen Siebziger Jahren aktiven Eltern auch immer noch von asiatischer Kampfkunst und vielleicht auch Philosophie inspiriert, und war Fan des Wu-Tang Clans.
Ich hab seit dem Jahre 2000 viel erlebt. Angefangen bei den ersten, damals noch ungewöhnlichen Schritten im Internet (Texte online stellen, mit Gleichgesinnten aus anderen Städten connecten, Acapellas hin- und herschicken, um Features zu machen), über die ersten Freestylesessions und den Kontakt zur linkspolitischen Szene in München bis hin zu hunderten Auftritten in den verschiedensten Kontexten, alleine oder mit anderen zusammen, mit Vinyl oder Live-Instrumenten, usw.
Ich hab mir dabei öfters selbst Steine in den Weg gelegt, wie andere das sagen würden. Nach meiner eigenen Vorstellung, und wie ich es ausdrücken würde: ich hab mir Feinde dort gemacht, wo es wohl sein musste; wo es mir nur gut ging, wenn ich unbequem und kritisch war, und wo ich mir sicher war, dass es Menschen gibt, die meine konfrontative Art doch verstehen würden; auch wenn ich diese Menschen nicht immer erreicht habe, manchmal vielleicht auf den falschen Feldern gekämpft habe, oder selbst auch dazulernen musste, wie ich wem gegenüber wirke, und wann es klüger wäre, taktisch anders vorzugehen. Trotzdem bin ich stolz darauf, nonkonform meinen eher eigenen, eben nicht geraden Weg gegangen zu sein und weiterzugehen; meine Standpunkte vertreten und meine Meinung gesagt zu haben, mit oder ohne Beats, gegenüber Menschen, die selbst Musik machen, Konzerte veranstalten (könnten), mich im „Game“ weiterbringen hätten können, oder auch Menschen, die einfach selbst nur passiv Rap hören.
Ich weiß, dass ich es den Menschen, die in einer Welt voller Produktflut kaum den Überblick behalten können, nicht leicht mache. Die Flut überflutet uns, und das hat zwei Seiten: einerseits schade, dass die Menschheit trotz immenser technischer Fortschritte immer noch nicht die Bildung, die Ruhe und Zeit hat, sich tiefergehend mit Dingen zu beschäftigen und sich lieber in hektischer Rastlosigkeit verliert oder Arbeitszwängen unterlegen bleibt; andererseits super, dass so unglaublich viele andere Menschen (auch welche, die nicht so vergleichsweise gute Voraussetzungen hatten wie ich, der in München in einem nicht armen Elternhaus aufwachsen konnte) auch die Möglichkeit haben, Musik zu machen, ihre Leidenschaft, Melodien und Gedanken zu teilen. Ich sehe mich als einen Teil eines lebendigen menschlichen Organismus, und die Botschaften, die ich sende, müssen nicht immer von mir persönlich gesendet werden. Aber solange es mir damit besser geht, als wenn ich in der Richtung nichts machen würde und nur noch in der konsumierenden Rolle wäre, geb auch ich meinen bescheidenen Beitrag.

Rap ist für mich immer noch ein Ventil, ein Ordnungsmechanismus, ein Experimentierfeld. Eine Möglichkeit, rhythmisch und in wiederkehrenden Schlaufen (also: sample loops) Kraft zu tanken, einen Teppich zu legen, zu zerschneiden, zu belaufen, zu betanzen, zu benutzen. Eine Möglichkeit, Notizen meiner Wünsche, meiner Selbstkritik und meiner Ansprüche an mich selbst und meine soziale Umwelt (manchen, die ich kenne, und Menschen, die ich nicht kenne), zu formulieren.
Ich bin ein Romantiker, in dem Sinne, dass mir folgende Vorstellung verdammt viel bedeutet: die Idee, der Wunsch und manchmal auch die Gewissheit, dass es nicht sinnlos ist, seine Ideen, Standpunkte, Fragen und Antworten zu teilen, und wenn ich diese nur als Dateien in nicht professionell aufgenommener und abgemischter Form ins Internet stelle. Die Idee, dass es dort draußen Leute gibt, die das runterladen, aufmerksam anhören, wahrnehmen und damit etwas anfangen können. Leute, die das inspiriert, anstößt, zum Fühlen und Nachdenken bringt... dass es diese Leute eben wirklich gibt.
Deshalb bedeutet es mir am meisten, wenn ihr Leute da draußen euch mein Zeug anhört, mit mir zusammen das Leben, Sterben, Glücklich und Traurig sein in verschiedensten Facetten feiert und zerstampft, und irgendwo hin weitertragt; an Menschen weitergebt, die euch wichtig sind, oder andere Fremde hören, lesen, fühlen lasst.
So hab ich auch immer Rapmusik wahrgenommen, die ich selbst gerne gehört habe. Die Suche nach dem Gemeinsamen, und das Streifen und Kämpfen durch das Trennende hindurch, sich dabei selbst in Frage zu stellen, und sich selbst immer wieder neu zu finden und neu zu erfinden, weiter zu kommen. Das Gemeinsame suchend, diesen Gleichklang, diesen Reim, der nur eine Metapher dafür ist, dass alles miteinander verbunden ist, und wir selbst uns die Wege suchen, die Erinnerungen, und damit unser Wissen und unseren Glauben, in die Zukunft zu projizieren.
Mir bedeuten die Menschen viel, die ich nicht kenne, und die mir trotzdem zuhören. Ich hoffe, auch von ihnen etwas zu hören, oder auf direkte oder indirektere Art und Weise mitzukriegen. Und ich weiß, dass ich das gleichzeitig für all diejenigen mache, die das nie hören werden, nie hören werden können, diese Sprache nicht verstehen, oder schon tot sind; und in Gedanken an die, die das nie trifft, aber die dennoch da sind.

Lion aka Lea-Won,
1.8.2014

credits

released August 2, 2014

_______TRACKLIST_______

- - - Achtung: bei der Bandcamp-Auflistung fehlen 3 Skits, die dann aber im Download-Paket mit drinnen sind - - -

01. Ikar - Beat: defoos.
...Die letzten Cents (Skit 1)
03. Jemand stirbt - Beat: DJ Geraet.
...Posaunenschauer (Skit 2)
05. Was sich reimt - Beat: Harry Crotch.
06. Ströme - Beat: defoos. Mit Stanman.
07. Gefahrenzonen - Beat: Process Beats. Mit Refpolk.
08. Politisiert - Beat: Ju Soul. Mit: K.
09. Leerstand und Knappheit - Beat: Ju Soul. Mit Crument.
10. Metropolphantom - Beat: Dakta. Mit Koljah.
...Gezwitscher (Skit 3)
12. Slalom - Beat: defoos.
13. Morgen Morgana - Beat: defoos. Mit Jonesis & PerQuist.

___HINWEIS___

Dieser Release versammelt (in Tradition der "Lernt mich lieben" Reihe, die 2006 begann) einige Tracks, die ohne konsequenten Zusammenhang in den letzten Monaten/Jahren entstanden. Das ganze erscheint u.a. aus eben diesem Grund nur als Free Download, und auch deshalb, weil die Rechte an den Beats nicht ausschließlich bei mir liegen, sondern Teils schon erschienenen (Instrumental-)Alben entnommen sind (u.a. eben von JuSouL, Dakta und DJ Geraet); also damit auch nicht absichtlich und extra für Lea-Won entstanden sind. Alle Beats mit freundlicher Genehmigung der Produzenten genutzt. Nur drei der Instrumentals (05-sklavedesreims, 06-stroeme, 12-youandme) lagen zum Mischen als teilweise Einzelspuren vor.

___CREDITS__________________

Alle Texte (außer von den Gästen): Lea-Won, zwischen Oktober 2011 und Dezember 2013.
Aufgenommen bei meiner Oma auf dem Land (03-jemandstirbt), im B40-Keller (05, 06, 12, 13) und im B40-Wandschrank (alle anderen), zwischen September 2013 und Juli 2014.
Cuts/Scratches (bei 05-sklaved.r., 06-stroeme, 10-metropolph. und in Skit 3): DJ Wontake.
Posaune (bei 10-metropolph. und im Skit 2) und Kalimba (in Skit 3): M. B.
Aufnahme-Leitung und Instrumental-Arrangement: Lea-Won.
Mixing: Stas Luv (03-jemandstirbt, 12-slalom) und Ignomus (alle anderen).
Arrangement der Beats/Instrumentals, Endabnahme (quasi Mastering), Detailänderungen und Skits/Zusätze: Lea-Won.
Cover-Layout: Lea-Won, mit Hilfe von defoos.
Cover-Foto: F. L. (2009)

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